BMW Motorrad
Die bekannten Bayerischen Motorenwerke produzieren bereits seit 1923 Motorräder, schon bevor sie mit dem Bau von PKW begannen. Im Laufe des letzten Jahrhunderts mauserte sich BMW zum einzigen Großserienhersteller Deutschlands und überzeugt in dieser Funktion auch mit einer nennenswerten Umsatzstärke. Das erste Modell auf dem Markt war die R 32, die über einen Kardanantrieb und einen Boxermotor verfügte. Noch heute gibt es Modelle mit dieser Funktionsweise, während daneben auch andere Antriebsmotoren genutzt werden. Schon zwei Jahre später kam das nächste Modell mit der Nummer R 39 in den Verkauf. Hier hat sich die damalige Innovation der senkrechten Einzelzylinder in Kombination mit einem Kardanantrieb für die Dauer von vierzig Jahren als gute Lösung erwiesen, wird jedoch inzwischen nicht mehr genutzt. Doch die Entwicklung wurde auch in anderen Bereichen vorangetrieben. Bei der ersten Vollschwingen-BMW ließ sich das Motorrad nun bei Gewichtsverlagerungen anheben oder absenken. Die Geradwegfederung hatte ausgedient, das neue System erhielt den Spottnamen „Gummikuh“. Im Jahr 1966 ersetzte die Zweizylinder-Baureihe den Vorläufer der Maschinen mit nur einem Zylinder. Weil sich am Kraftfahrzeugmarkt inzwischen vermehrt PKW durchsetzten, überlebten allein die Bayerischen Motorenwerke als Hersteller hubraumstarker Krafträder. Die Entwicklung ging weiter und die Japaner starteten mit der ersten Vierzylindermaschine durch, die schnell den Markt eroberte. Im Jahr 1980 punktete man bei BMW mit der Nutzung des ersten Enduro-Motors, der den zweiten Schwingenarm nicht mehr benötigte. Diese Veränderung bescherte BMW den Sieg bei der Rallye Paris-Dakar und sorgte für einen Absatzboom. Weitere Schritte der Entwicklung setzten sich in den Motor-Getriebeblöcken im Gitterrahmen und dem bald folgenden Antiblockiersystem fort. Auch ein Katalysator wurde in den Maschinen der neuesten Generation verbaut und die Innovationen gipfelten in der Mischung von Motorroller und Kleinstwagen im BMW C1. Von jetzt an konnte die Helmpflicht gegen eine Gurtpflicht eingetauscht werden. Immer häufiger wurden jedoch die Motoren bei anderen Herstellern eingekauft und die Unterschiede zwischen BMW und den japanischen Mitbewerbern wurden geringer. Zu Beginn des Jahres 2013 wurde mit einem Kooperationsvertrag mit der TVS Motor Company in Chennai/Indien ein Schritt getan, der sich auf die Entwicklung von Krafträdern mit weniger als 500 qm³ konzertiert. (US)