Sachs
Sachs zählt zu den Motorradherstellern. Die Anfänge der Firma reichen zurück bis ins späte 19. Jahrhundert.
Die Gründung des Unternehmens erfolgte am 1. August 1895. An diesem Tag bildeten Ernst Sachs (1867-1932) und Karl Fichtel (1863-1911) die Schweinfurter Präzisions-Kugellagerwerke Fichtel & Sachs. In den Werken wurden zunächst Fahrradnaben und Kugellager angefertigt. Als Ernst Sachs die Torpedo-Freiluftnabe mit einer Rücktrittbremse entwickelte, führte dies zu einem enormen Wachstum des Unternehmens.
In den 1930er Jahren erfolgte durch Fichtel & Sachs auch die Produktion von Zweitakt-Einbaumotoren. Diese verwendete man u. a. für Zweiradantriebe wie Motorräder und Mofas. So bauten viele Motorradhersteller Sachs-Zweitaktmotoren in ihre Maschinen ein. Außerdem erhielt die Autoindustrie Anfertigungen wie Stoßdämpfer, Kupplungen und Saxomat-Getriebe. Während des Zweiten Weltkriegs verfügte beinahe jeder deutsche Panzer über Sachs-Kupplungen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Firma Fichtel & Sachs damit, Einzylinder-Zweitaktbenzinmotoren anzufertigen, die über Hubraumstärken zwischen 50 und 400 Kubikzentimeter verfügten. Außerdem wurden kleine Einscheiben-Wankelmotoren hergestellt. Zwischen den 60er und den 80er Jahren übernahmen Fichtel & Sachs zahlreiche Traditionsmarken wie zum Beispiel Hercules.
Ab 1987 veräußerten Gunter Sachs (1932-2011) und seine Verwandten das Unternehmen an die Mannesmann AG. 1991 fand der Verkauf seinen Abschluss. 1997 stellte man den Motorenbau vollständig ein oder verkaufte ihn. Im selben Jahr erfolgte zudem die Umbenennung von Fichtel & Sachs in Mannesmann Sachs AG.
Sachs Bikes
1995 wurde Hercules mitsamt der Fahrradproduktion von Mannesmann Sachs an das niederländische Unternehmen ATAG Cycle Group verkauft. Die restliche Produktion von Krafträdern trug seitdem die Bezeichnung Sachs Fahrzeug- und Motorentechnik GmbH. Anstatt Hercules erhielten die verkauften Motorräder die Bezeichnung Sachs Bikes. Seit einem Management-Buy-Out im Jahr 2007 und der Einstellung eines Insolvenzverfahrens 2008 trägt das Unternehmen den Namen SFM GmbH.
In der heutigen Zeit stehen bei der Herstellung teilweise elektronisch betriebene Roller im Mittelpunkt. So zählt Sachs bei elektronischen Mofas zu den Marktführern in den Niederlanden. (US)