Schlafstörungen

Eine gute Nacht wünschen sich alle Menschen, doch die Realität sieht leider anders aus, denn Schlafstörungen sind weit verbreitet. Alleine für Deutschland gehen Experten davon aus, dass mindestens 20 Millionen vorübergehend oder permanent an Ein- oder Durchschlafstörungen leiden. Schlafstörungen in all ihren Formen und Ausprägungsgraden sind immer das Ergebnis körperlicher oder psychischer Ursachen. Viele Schlafstörungen sind zwar harmlos, bei länger andauernden Schlafstörungen sollte aber ein Arzt konsultiert werden.
 
Es gibt heutzutage gute diagnostische Möglichkeiten, um den Ursachen von Schlafstörungen auf den Grund zu gehen. Bereits der Aufenthalt von nur einer Nacht im sogenannten Schlaflabor kann wertvolle diagnostische Hinweise liefern. Zu den häufigsten Ursachen von Schlafstörungen zählen psychische Belastungen wie Stress oder Lärm am Arbeitsplatz, Schichtarbeit, Partnerschaftsprobleme oder Angstneurosen. Auch Alkohol oder bestimmte Medikamente sowie verschiedene organische Erkrankungen können Schlafstörungen hervorrufen. Es sollte daher eine möglichst kausale, also ursachenbezogene Behandlung von Schlafstörungen stattfinden. Denn nur wenn die Ursachen bekannt sind, können geeignete Gegenmaßnahmen in die Wege geleitet werden. Besonders länger anhaltende Schlafstörungen verursachen einen hohen Leidensdruck, beeinträchtigen die Konzentrationsfähigkeit, aber auch die Arbeitsproduktivität. Nicht zuletzt gilt Übermüdung auch als eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle.

Zunächst sollte sich jeder selbst fragen, was einen guten Schlaf verhindert. Eine optimale Schlafhygiene bedeutet auch, dass der Fernseher nichts im Schlafzimmer zu suchen hat. Ein Schlaftagebuch kann hilfreich sein, um herauszufinden, wie viel Schlaf ein Mensch wirklich braucht, denn das Schlafbedürfnis ist individuell recht unterschiedlich. Notiert werden darin außergewöhnliche Tagesereignisse, Aufwachzeiten, Aufwachgründe und Schlafqualität. Genussmittel wie Kaffee, Alkohol oder Tabak sollten ebenso wie schwere Mahlzeiten abends generell vermieden werden. Außerdem haben sich Schlaf fördernde Rituale als hilfreich erwiesen. Zur Einstimmung auf die Schlafenszeit eignen sich Spaziergänge oder Lesen. Es empfiehlt sich überdies, möglichst immer zur gleichen Zeit zu Bett zu gehen, um in einen guten Schlafrhythmus zu finden.
 
Körperliche Aktivität macht erwiesenermaßen müde, Sport ist deshalb ein probates Mittel, um Stress abzubauen und einen gesunden Schlaf zu fördern. Sportliche Aktivitäten sollten wegen ihrer anregenden Wirkung allerdings nicht auf die Zeit unmittelbar vor dem Schlafengehen gelegt werden. Vor dem Schlafengehen sollten keine geistig anstrengenden Aktivitäten ausgeführt werden. Schlaf lässt sich nun einmal nicht erzwingen, deshalb bringt es auch nichts, sich lange unglücklich im Bett hin- und herzuwälzen. In solchen Fällen ist es besser, das Licht anzumachen, zu einem Buch zu greifen oder quälende Gedanken zu notieren, um sie auf diese Weise aus dem Kopf zu verbannen. Aus der Vielzahl der Entspannungstechniken sollte jeder das für sich Passende auswählen, um dauerhaft zur Ruhe zu kommen. Das kann Meditation, progressive Muskelrelaxation, aber auch Yoga oder autogenes Training sein. Ein warmes Bad mit Zusätzen aus Heublumen, Melisse oder Lavendel macht ebenfalls schläfrig.(US)